Anbau und Fassadensanierung Förderschule Erfurter Weg

Mensaneubau, Düsseldorf

Für die pädagogische Übermittagbetreuung an einer bestehenden Schule in Düsseldorf wurden zusätzliche Räume für die Hausaufgabenbetreuung, Lagerräume, eine Werkstatt und eine Mensa benötigt. Auf Grund einer frühzeitigen Kostendeckelung, war der Spielraum während der Planung sehr begrenzt; alle Entscheidungen mussten sich zuerst am vorgegebenen Kostenrahmen orientieren. Eine solche Beschränkung kann ein Hemmnis sein oder auch als Herausforderung gesehen werden, die es zu meistern gilt. Die Architekten entschieden sich für den interessanteren Ansatz und versuchten bereits in der Konzeptphase, die Grundlagen für ein effizientes Gebäude zu legen. 

Das Raumprogramm wurde entlang eines bestehenden einhüftigen Flures entwickelt. Dadurch wurde nicht nur teure Fassadenfläche und zusätzliche Erschließungsfläche eingespart. Da die Gebäudehülle dieses Gebäudetraktes im Zuge der Baumaßnahme gedämmt werden sollte, entfiel auch hier eine Ertüchtigung der Außenwandfläche, die nun eine Innenwand wurde.

Der Neubau wurde als teilvorgefertigte Holzkonstruktion geplant. Für die Fassade wurden melaminharzgebundene Vollkernplatten verwendet. Insgesamt wurden acht Farben verwendet, die sich regelmäßig wiederholen und die üblichen Diskussionen darüber, welche Farbe nun die richtige sei, obsolet werden ließen. Verschiedene, auf die Gesamttafelgrößen abgestimmte Paneelbreiten lassen ein lebendiges Spiel entstehen und sorgen für minimalen Plattenverschnitt. Ein großzügiger verglaster Einschnitt belichtet den Speisesaal und stellt einen unmittelbaren Bezug zum Schulhof her.

Dem Wunsch nach einer wirksamen Abtrennung zwischen Schulhof und dem Bereich vor der Hausmeisterwohnung wurde entsprochen, in dem die Fassade bis an die Turnhalle fortgeführt wurde. Sie löst sich vom Baukörper gewinnt Autonomie und teilt als eigenständiges Bauteil den Hof ab. Dies erschließt sich erst auf den zweiten Blick und wird auch oft ganz übersehen. Gewinner ist der Baukörper, der sich hinter der bunten Wand versteckt und größer erscheint als er ist.

Etwas später wurde in einem zweiten Bauabschnitt auch die marode Fassade des bestehenden Klassentraktes saniert. Der langgestreckte Baukörper wurde mit dunkelgrauen Fassadentafeln verkleidet, während die Pfeiler zwischen den Fenstern das Farbenspiel der Mensa-Fassade aufnehmen und die Gebäude aus verschiedenen Errichtungsjahrzehnten wieder zueinander zugehörig erscheinen lassen. Dem Standort wird auf diese Weise mit jedem neuen Eingriff wieder ein stimmiges Gesamtbild zurückgegeben.

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