Wohnhaus K

Innerhalb einer Siedlungsstruktur aus den 1940-er Jahren, deren nahe zur Hildener Innenstadt gelegene Häuser inzwischen vielfach umgebaut wurden, sollte ein kleines giebelständiges Wohnhaus umgebaut und erweitert werden, um in Zukunft zwei Generationen Platz zu bieten.

Während einer längeren Planungsphase wurden zusammen mit einer lebhaft am Planungsprozeß beteiligten Bauherrin verschiedene Szenarien erprobt. Der Hausentwurf wuchs und schrumpfte und wuchs und mußte sich immer wieder neu an die baurechtlichen Restriktionen herantasten, um schließlich eine optimale Ausnutzung von Grundstück und Bestand zu erreichen.

So entstand am Ende eine merkwürdig ausbalancierte Form, in der das Brauchbare des Bestandes erhalten ist und Neues hinzutritt ohne dass das Eine oder Andere dominieren würde.

Die Klinkerriemchen der alten Fassade wurden erhalten und geschlämmt. Im Bereich von Eingriffen und Erweiterungen wurden die neuen Wandbereiche verputzt. Die entlang der Bauvorschriften gekippte und gedrehte Holzkonstruktion des neuen Dachgeschosses wurde mit kleinformatigen Faserzementtafeln bekleidet, die nicht nur nachhaltig produziert werden, sondern auch noch eine aktiv luftreinigende Wirkung haben. Dachterrasse und Balkon wurden mit Streckmetall verkleidet, das Ausblicke und Abgeschlossenheit auf zarte Weise reguliert.

Das all diese verschiedenartigen Materialien und Strukturen verbindende Element ist die Farbe – eine Collage in seidengrau.

So entsteht ein Spiel mit der Heterogenität, die heute die Siedlung und die kleine Straße prägt, in der dieses Haus ein weiterer Baustein mit eigenwilligem Charakter zu sein scheint. Aus der Entfernung betrachtet wirkt es beinahe abstrakt, wie eine seidengraue, eher grob zugeschnittene Figur. Beim Nähertreten entfaltet sich jedoch eine feine, differenzierte Binnenstruktur mit verschiedenartigen, glatten und rauheren Oberflächen. Gleichzeitig bleiben dadurch Alt und Neu, die Geschichte des Hauses, die Veränderungen und Eingriffe spürbar.

Und das Schönste ist, dass bei allen Beschränkungen und den vielen Umwegen, die das Bauvorhaben mit sich gebracht hat, am Ende ausreichend große, attraktive und lichte Räume entstehen konnten, die einer glücklichen Bauherrin und Ihrer Familie Wohnung geben.

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